Premiere der Ladies

Roland Beyer • 4. Mai 2024

Motocross am 1. Mai eine echte Herausforderung

Die 71. Auflage des Motocross am 1. Mai in Kamp-Lintfort war für alle Beteiligten eine echte Herausforderung: Die plötzlichen frühsommerlichen Temperaturen forderten den Akteuren beim Racing alles ab. Aber auch viele Helfer waren im Laufe des Tages am Limit. Trotz allem erlebten den über 3.000 Motorsportfreunde spannende Rennen der MX Nationals in den Klassen Open und Quad. Zudem feierten die Damen de DMV MX Ladies Cup einen erfolgreichen Einstand.

Naturschutz einen hohen Stellenwert

Die Rennstrecke am Eyller Berg liegt in einem Landschaftsschutzgebiet mit einer fragilen Flora und Fauna. Bei der Vorbereitung des Areals hat der Naturschutz einen hohen Stellenwert. Dabei kann das Bahnbauteam seit Jahrzehnten auf die fachkundige Beratung durch Otto Sartorius vom NABU Kamp-Lintfort bauen.
Trotz Krankenhausaufenthalt hat der Naturschützer ein paar Stunden „Urlaub“ bekommen, um dem Motocross-Spektakel „seinem“ Eyller-Berg-Krurs einen Besuch abzustatten.

DMV MX Ladies Cup

Da der Saisonstart im hessischen Aufenau buchstäblich ins Wasser fiel, wurde erst am Maifeiertag das Titelrennen eröffnet. Schon vor dem Rennen war die 10-fache Meisterin Larissa Papenmeier zuversichtlich: „Es wird nicht leicht, mich zu schlagen“. Und so kam es dann auch. Trainingsbestzeit und zwei Laufsiege, trotz eine mäßigen Starts im ersten Durchgang. Beim zweiten Schlagabtausch zog „Lare423“ den Holeshot und siegte unangefochten. Harte Konkurrenz gab es aus dem Nachbarland. Die Niederländerin Danee Gelissen hielt die deutschen Wettbewerberinnen allesamt hinter sich und eroberte den zweiten Platz auf dem Podium.
Alicia Reitze als Drittplatzierte verfügt bereits über WM-Erfahrungen mit dem SYE-Racing-Team-423. Die Kasselerin hielt zuerst Fiona Hoppe (Arnsberg) und im zweiten Lauf Lisa Michels (Spessart) hinter sich. Für Fiona Hoppe, mehrfache Vizemeisterin im Ladies Cup, lief es nach der zweitbeste Trainingszeit nicht so rund. Die Husqvarna-Fahrerin verdrängte aber mit einem 4-5-Resultat in den Läufen die Honda-Pilotin Janina Lehmann (St. Georgen) denkbar knapp auf den 5. Gesamtrang.
„Local Hero“ Annika Erpeka aus Bedburg-Hau errang im starken Feld der 33 Teilnehmerinnen einen beachtlichen 17. Platz der Tageswertung.

DMX Open

Welche Rolle der Franzose Boris Maillard auf seiner Abschieds-Tournee von den „Big Boys“ bei der Titelvergabe 2024 spielen wird, ist eine spannende Frage. Der Auftakt der DMX Open ging bereits im März im schwäbischen Schnaitheim bei anhaltenden Regenfällen über die Piste. Hier hatte der letztjährige Meisterschafts dritte gleich einen Ausfall zu beklagen, und Rang 6 in Lauf 2 war auch nicht das erhoffte Resultat. Doch am 1. Mai in Kamp-Lintfort wurde der Fahrer des Teams „stielergruppe.mx Johannes-Suzuki“ zum große Dominator. Trainingsbestzeit und zwei nie gefährdete Laufsiege bescherten die Maximalpunktzahl und in der Meisterschaft einen großen Schritt nach vorn.

Richtig spannend ging es bei den Verfolgern zu. Amtierender Deutscher Meister, Tim Koch, gegen den aktuellen DMX-Leader Noah Ludwig. Der hatte im ersten Lauf noch die Nase vorn. Während dem zweiten Schlagabtausch machten die beiden Kontrahenten hinter Lukas Platt richtig Tempo und zogen in der Schlussphase am Gummersbacher vorbei. Für Ludwig reichte es aber nicht zu einem finalen Angriff und so musste der KTM-Sarholz-Fahrer sich mit dem dritten Platz auf dem Podium abfinden. Teamkollege Lukas Platt haderte im ersten Lauf mit dem Setup seiner Maschine und einem schlechten Start. Die Aufholjagd auf Platz 6 hatte dann zu viele Körner verbraucht, sodass Platt in Lauf 2, trotz Hole Shot, am Ende nicht mehr dagegen halten konnte.

Mike Stender aus Eutin glänzte mit der zweitbesten Zeit im Training und schob sich mit einem 4-5-Resultat noch vor Platt in der Tageswertung.

Local Heroes: Gianluca Ecca ließ nach dem 9. Platz im Zeittraining hoffen. Im ersten Lauf zog der Ex-Alpener den Hole Shot, musste allerdings nach zwei Drittel der Renndistanz aufgeben. Anders Winni Gallwitz. Nach schlechtem Training hielt sich der Mann von HPM Racing im ersten Lauf in den Top Ten. Ein Defekt an der Hinterradbremse warf Gallwitz in der Schlussphase auf Rang 11 zurück. Trotzdem war der Rheinberger mit Gesamtrang 11 überaus zufrieden.

DMX Quad

Gwiazda vor Mogensen und Cappuccio, so reisten die Meisterschaftskandidaten in Kamp-Lintfort an. Eigentlich wäre es am 1. Mai ja bereits der dritte Lauf der diesjährigen Deutschen Motocross-Meisterschaft der Quads. Aber auch die Vierräder waren von der Absage des MSC Aufenau betroffen, die ihr Jubiläumsrennen zum 50. DMV-Motocross um ein Jahr verschieben mussten. Somit standen vor den Läufen der Quads auf dem Eyller-Berg-Kurs nur die Ergebnisse des Rennwochenendes in Hänchen zu Buche.

Polens Yamaha-Treiber Roman Gwiazda kam als Meisterschaftsführender an den Niederrhein, sammelt mit zwei dritten Plätzen genügend Punkte und machte sich als DMX-Leader wieder auf den langen Heimweg.

So lief es auch bei Honda-Pilot Henrik Mogensen. Der Däne sicherte sich durch ein 4-5-Resultat in den Laufen genügend Punkte, um Rang zwei im Titelrennen zu sichern.

 Husqvarna-Pilot Miro Cappuccio verlor reichlich an Boden in der Meisterschaft. Im ersten Lauf Platz 10 und ein Ausfall in Lauf 2 sorgten für Ernüchterung beim jungen Talent aus Groß-Zimmern.

Der Kampf um den Tagessieg war dann eine rein holländische Angelegenheit.Heiß her ging es zwischen Joe Maessen und Mike van Grinsven, der im Zeittraining nur fünf Hundertstel schneller war. Der Honda-Chauffeur aus Heesch hielt seinen Landsmann dann in Lauf 1 unter Kontrolle, siegte knapp. Joe Maessen drehte im zweite Lauf den Spieß um. Das reichte dann dem Yamaha-Plioten aus Ysselsteyn, der auch in beiden Läufen die Hole-Shot-Prämie kassierte, zum Gesamtsieg.

Local Heroes: Beides Fahrer vom EATV-Team von Clemens Eicker zeigten in der harten internationalen Konkurrenz eine respektable Leistung, beendeten beide Läufe in Wertung. Sebastian Lodder aus Rayen, der in der holländischen Meisterschaft aktiv ist, erreichte einmal mit Platz 19 die Punkteränge. Mike Vutz hat eigentlich seine Rennkarriere beendet. Trotz der schwierigen Bedingungen und nachlassender Kräfte hielt der Vluyner beide Rennen wacker durch.

Sieger und Ergebnisse

von Roland Beyer 1. April 2025
Der Kamp-Lintforter Motorclub wurde bei der Planung des diesjährigen Motocross-Rennens mit dem Umstand konfrontiert, dass der Traditionstermin am 1. Mai durch eine enge Terminfolge von ADAC MX Masters am 26./27.4 und DM-Rennen in allen Soloklassen am 3./4. Mai in Dolle „eingerahmt“ war. Hinzu kam noch der am selben Wochenende im Niederländischen Oss terminierte WM-Lauf der Sidecars. Der Deutsche Motorsport Bund (DMSB) sah sich außer Stande, einen weiteren Prädikatstermin zu vergeben. Damit den Motorsportfans trotzdem ein hochklassiges Sportprogramm geboten werden kann, wurde eine Vereinbarung zwischen dem ADAC Nordrhein MX-Cup und dem DAMCV (Deutscher Amateur Motocross Verband) getroffen, die den Amateursport auf ein neues Level heben soll.
von Roland Beyer 1. März 2025
Am Karnevalssamstag fand auf der Eisschnelllaufbahn in Grefrath erstmalig ein Mofarennen im Rahmen eines Teilemarktes und einer Show statt. Mit am Start Marcel Gellings, aktiver Motocrosser vom Motorclub und sonst auch beim Mofacross unterwegs. Als Schrauber stand ihm Michael Dammann zur Seite.
von Roland Beyer 27. Februar 2025
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von Roland Beyer 30. Dezember 2024
2025 wollen wir den Sportbetrieb weiter verbessern. Dazu hat der ADAC Nordrhein MX-Cup Vereinbarungen mit dem DAMCV und Hessencup getroffen und seine Einschreibung auf Online umgestellt sowie das Regelwerk und die Klasseneinteilung weiter angepasst.
von Roland Beyer 20. Oktober 2024
Fotos vom Sonntag, 20. Oktober 2024 | Experten
von Roland Beyer 26. September 2024
Erwin Unshelm verstarb nach längerer Krankheit am 28. August 2024 im Alter von 70 Jahren. Über vier Jahrzehnte hatte er den ADAC Motorclub Kamp-Lintfort durch sein ehrenamtliches Engagement nach vollen Kräften unterstützt. Bis zum Jahr 2006 waren Erwin und seine Gitti, die ihre Motorsportbegeisterung mit ihrem Mann teilte, ein zuverlässiges Team. Gemeinsam engagierte sich das Ehepaar 24 Jahre bei der Organisation des traditionellen Motocross am 1. Mai auf der Rennstrecke am Eyller Berg, bis ins Jahr 2006, als Brigitte Unshelm viel zu früh verstarb. Im Jahr 1979 sprang der Funke beim ersten Rennbesuch über. Besonders begeistert waren die Beiden von den Männern in den Seitenwagen und ihren waghalsigen Fahrten .Drei Jahre später war das Ehepaar Unshelm dann hautnah am Renngeschehen dabei, als jeder einen Platz als Streckenposten besetze und so nicht nur für die Sicherheit der Rennfahrer sorgte sondern auch das Renngeschehen von exponierter Stelle verfolgen konnte Ab 1987 wechselten dann die Aufgaben. Während Erwin in die Organisation der Startaufstellung rückte, übernahm Brigitte die Fahrerkontrolle. Trotz seiner schweren Erkrankung erfüllte war Erwin Unshelm bis zum vergangenen Rennen 2024 noch seine Aufgabe – wenn auch nicht mehr mit voller Kraft. Da stand ihm sein Sohn Marvin tatkräftig zur Seite. Im Jahr 2010 war er in das „Vorstart“-Team eingetreten und wurde vom Vater in die Funktionärtätigkeit eingearbeitet. Durch den Tod von Erwin Unshelm verliert der ADAC Motorclubs Kamp-Lintfort einen treuen Mitstreiter. Seiner Familie und seinen Freunden wird er als liebevoller, fröhlicher, zuverlässiger Vater und Freund fehlen.
von Roland Beyer 20. September 2024
Alljährliches Offroad-Training im Oktober für Jedermann
von Roland Beyer 27. Juni 2024
Einer der zuverlässigsten Streckenposten der alten Garde des MCKALI ist leider von uns gegangen. Schön das er unsere Veranstaltung am 1. Mai noch mal besuchen konnte. Paul Thiel ist am vergangenen Dienstag verstorben. Die Beisetzung ist schon morgen, Freitag, den 28. Juni 2024 auf Kamp, im Anschluss einer Messe, die um 10 Uhr im Kloster stattfindet.
von Roland Beyer 4. Juni 2024
Das deutsch-belgische Gespann fand vor vier Jahren zusammen und machte in Sachen Fahrtechnik und Teamwork stetig Fortschritte. Aktuell liegt Jan Hoormann vom Motorclub Kamp-Lintfort mit seinem Beifahrer Andy Schlinnertz auf Rang sieben in der Deutschen Meisterschaft – trotz eines Ausfalls beim letzten Rennen im Thüringischen Geisleden. Zum ersten WM-Einsatz überhaupt machte sich das Team vor zwei Wochen auf den Weg nach Plomion in Frankreich , wo auch Qualifikation am Samstag für Rennen glückte. Nicht so glücklich lief es jedoch in den Rennen am Sonntag. Ein Ausfall und Platz 25 waren nicht die erhofften Resultate. Am vergangenen Wochenende führte die Reise dann zum zweiten WM-Lauf ins tschechische Kramolin . Nach heftigem Regen stand die Piste am Samstag weitgehend unter Wasser. Die angesetzten Trainings und Qualifikationsrennen wurden komplett abgesagt. Am Sonntagmorgen war die Strecke wieder befahrbar. Trotz der schwierigen Bedingungen waren die von „Weber #Werkeholics“ gesponserten Hoormann/Schlinnertz schnell genug, um sich einen Startplatz für die beiden Rennen zu sichern.
von Roland Beyer 8. Februar 2024
MX Nationals + Ladies Cup
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