Ralf Hoormann will Titel verteidigen

Motorsport-Urgestein Ralf Hoormann ist auch mit 55 Jahren noch topfit und will in der kommenden Saison seinen Erfolg von 2019 wiederholen. Mit dem Gewinn der Deutschen Cross Country Meisterschaft fügte der Lifetime-Motorsportler vom ADAC Motocrclub Kamp-Lintfort einen weiteren Titel seiner langen Erfolgsbilanz hinzu.
Ralf Hoormann gewann seinen ersten großen Titel bereits vor 35 Jahren als Beifahrer im Seitenwagen-Motocross. Seinerzeit Mitglied der Bundeswehr-Sportkompanie, wie viele andere Spitzensportler, hatte er das nötige Stehvermögen und wurde mit Walter Netterscheid Deutscher Meister. Es folgten zwei weitere Deutsche Meistertitel. Mit Platz vier in der Weltmeisterschaft 1986 hatte die Paarung auch den Anschluss an die Weltspitze gefunden. Zwei Jahre später fuhr der Crosser vom Niederrhein mit dem Rheinländer dann die Vize-Weltmeisterschaft ein.
Ausgerechnet ein Trainingsunfall mit einem Solomotorrad bremste die Karriere. Ralf Hoormann bemerkte die zwei angeknacksten Lendenwirbel erst, als die Schmerzen bei der Turnerei im Seitenwagen nicht nachließen.
Der Issumer nahm Abschied vom Posten des „Schmiermaxen“, um selbst den Gasgriff in die Hand zu nehmen. Hoormann stieg ab 1992 auf ein Quad und prägte als Sportler und Organisator die Quad-Motocross-Szene in Deutschland. Bei einem Abstecher in den Endurosport wurde der E.-ATV-Pilot dort Champion im Alter von bereits 44 Jahren.

Seit drei Jahren mischt die Quad-Legende vom Niederrhein beim „German Cross Country“ mit. „Das ist eine Mischung aus Motocross und Endurofahren. Auf den erweiterten Motocross-Strecken wird nur ein Rennen ohne Training gefahren und somit die ersten Runden nur ‘auf Sicht‘. Da hilft mir meine langjährige Erfahrung enorm. Außerdem ist der straffe Zeitplan familienfreundlich“, begründet Hoormann seine Begeisterung für diese Art des Motorsports. Der Motocross-Veteran startet in der stark besetzten Seniorenklasse. Nach einem 3. Platz im Jahr 2018 konnte Hoormann im vergangenen Jahr in einem Herzschlagfinale den Oldenburger Uwe Beese niederringen und denkbar knapp mit 144 zu 142 Punkten den Meistertitel feiern. Mit 134 Punkten komplettierte der Wendländer Marco Braasch das Podest.
Für die Mission Titelverteidigung steht wieder ein E.-ATV mit einem 450 Kubikzentimeter KTM-Motor aus Rayener Quad-Manufaktur von Clemens Eicker bereit. Werkstattmitarbeiter Sebastian Lodder sorgt dafür, dass das Gefährt über reichlich Power und die nötige Standfestigkeit verfügt.
Auf jeden Fall ist auch wieder ein Abstecher zum Motocross geplant. Denn am 1. Mai, direkt vor der Haustür, in Kamp-Lintfort, kann Hoormann sich noch einmal auf dem Eyller-Berg-Kurs bei einem Lauf zur Deutschen Meisterschaft mit den jungen wilden Fahrer messen.